Beitragserhöhung beschlossen

 02.04.2012

Sehr geehrte Mitglieder des Brandenburgischen Billard Verbandes !

Die mit großer Spannung, viel Gerüchten und Spekulationen im Vorfeld versehene außerordentliche Mitgliederversammlung der DBU 2012 (nachfolgend aoMV genannt) ist Geschichte.
An der aoMV nahmen alle LV und 6 Präsidiumsmitglieder teil, wodurch sich insgesamt 1006 Stimmen für Abstimmungen errechneten.

Zu Beginn erstattete der bestellte Notvorstand, Wolfgang Rittmann, seinen Situationsbericht.
Es wurde festgestellt, dass die BMI-Fördergelder für 2011 (ca. 118.000 €) nicht geflossen sind, weil der DBU aufgrund von (bewiesenen) Betrugsvorwürfen gegen den ehem. DBU-Präsidenten, Hr. Manfred Pürner, die ordentliche Geschäftsfähigkeit nicht bestätigt wurde, welche eine notwendige Forderung für die Bewilligung dieser Mittel ist. Für 2012 wurden diese Fördergelder weder beantragt, noch hätte ein Antrag Aussicht auf Erfolg gehabt.
Entgegen aller vorherigen Annahmen ist die DBU nach Bekanntwerden des Jahresabschlusses von 2010 und Prüfung von ca. 95% der Belege für 2011 nicht insolvent, sondern zahlungsunfähig.
Dies bedeutet, dass sich die DBU allein durch die geplanten Beitragseinnahmen aus Eigenmitteln bis Ende 2013 sanieren könnte.
Die logische Konsequenz hieraus wäre demzufolge, dass in den nächsten 2 Jahren keine Gelder für sportliche Maßnahmen ausgegeben würden (ausgenommen des Liga-Spielbetriebs auf Bundesebene und der DM, welche sich angeblich selbst finanzieren und den Haushalt der DBU nicht belasten soll). Die DJM wäre damit ab sofort „gestorben" (sowohl in Bad Wildungen als auch in Wuppertal).
Kurz gesagt, man würde die DBU-Beiträge 2 Jahre lang für „Nichts" entrichten!
Da dies für die Mitglieder keine Lösung sein kann, die für die LV tragbar wäre, stellte er weitere Varianten vor.
Entgegen der o. g. Radikal-Sanierung wäre auch eine Sanierung mit sportlichen Maßnahmen möglich. Die Durchführung dieser Maßnahmen wäre natürlich gleichsam die Notwendigkeit für den Erhalt von evtl. BMI-Fördergeldern ab 2013, falls bis dahin die ordentliche Geschäftsfähig-keit wieder hergestellt sein sollte. Die Durchführung von sportlichen Maßnahmen wäre an den Erhalt von zusätzlichen Einnahmen der DBU gebunden. In den Raum geworfen wurde eine Verdopplung der Mitgliedsbeiträge für 2012.
Eine  Vorab-Abstimmung   zu   der  Frage,   welche   LV's  durch   vorherige   MV-Beschlüsse bereits an eine Ablehnung dieser Beitragserhöhung gebunden sind (Ja), ergab folgendes Ergebnis: 480 Ja - 520 Nein - 6 Enth. (DBU)
Eine weitere Diskussion über andere Varianten war aber für einige LV an Bedingungen gebunden, wenn auch über Zusatzbeiträge verhandelt werden soll. Dazu zählten:
•    Weg vom Vereinsbeitrag, hin zum spielerbezogenen Beitrag
•    Spielbetrieb zentral und hauptamtlich geführt
•    Haushaltsplanung zukünftig unabhängig von Fördergeldern
•    Weitere Demokratisierung durch Vereinsmitgliedschaft in DBU
Hierzu sollen Strukturkommissionen gebildet werden, die zur kommenden MV der DBU Details und Konzepte erarbeiten sollen.
Bei Ansatz eines Haushaltes von erforderlichen 500 T€ zur Sicherung der sportlichen und Pflichtaufgaben und Zugrundelegung von ca. 20.000 Aktiven auf allen Ligenebenen ergäbe dies einen Spielerbeitrag von ca. 25 €/ Jahr. Dies würde für viele LV´s eine Beitragserhöhung von mehr als 100 % bedeuten. Die dazu abgeführte Abstimmung ergab dann folgendes Ergebnis: 367 Ja - 633 Nein - 6 Enth.
Konsequenz daraus wäre ein Rückfall auf die erste Radikallösung, die aber die LV´s nicht wollten, weil die zumindest DJM gerettet werden sollte.
Da die Diskussionen in eine Sackgasse zu laufen drohten, wurde die TO weiter abgearbeitet. Hierzu erfolgte als erstes der Aufruf zur Bestätigung des DBJ- Vorsitzenden Hagen Goronczy durch die MV. ER wurde einstimmig bestätigt und somit hat die DBU wieder ein handlungsfähiges Präsidiumsmitglied, der auch weitere Vizepräsidenten berufen kann. Für die Wahl eines Präsidenten fand sich jedoch kein Kandidat.
Nach längerer Unterbrechung wird folgender Kompromiss-Vorschlag zur Abstimmung vorgelegt, welcher die letzte Möglichkeit darstellt, die DJM 2012 in Bad Wildungen zu retten:
-    Beitragserhöhung um 70%, welche ab 2013 durch eine neue, noch zu erarbeitende Neuregelung ersetzt werden soll
-    Erarbeitung von Struktur-Reformen ab 2013 inkl. Prüfung, wie die Ausgabenseite reduziert werden kann, um Beitragserhöhung „moderater" zu gestalten / Vorlage zur ordentlichen MV
-    Haushaltsplan der DBU ab sofort ohne Einplanung von BMI-Fördergeldern.
Die Beitragserhöhung um 70% wurde so berechnet, dass der notwendige Sportbetrieb in 2012 stattfinden kann (z. B. die DJM, DM, Ligen) und der Haushalt der DBU noch in 2012 durch den Wegfall der ursprünglich geplanten Einnahmen von ca. 118.000 € BMI-Fördergeldern, welche nicht fließen, konsolidiert wird, ohne dass eine Neuverschuldung eintritt.
Die Abstimmung ergab folgendes Ergebnis: 533 Ja - 467 Nein - 6 Enth.
Um die Liquidität der DBU auch in Hinblick auf die DJM zu gewährleisten, werden viele Beitrags-zahlungen der LV's in 2012 auf freiwilliger Basis vorgezogen (insgesamt ca. 153.000 €). Damit steht der Durchführung der DJM in Bad Wildungen nichts mehr im Wege. Dem haben wir uns angeschlossen, jedoch wurde dabei darauf geachtet, dass eine Beitragsüberzahlung über das 2. Quartal nicht erfolgt.
Es wird beantragt, gegen den ehemaligen Präsidenten der DBU Manfred Pürner aufgrund mutmaßlicher Betrugsfälle und des entstandenen Schadens der DBU Strafanzeige zu stellen. Die Abstimmung ergab folgendes Ergebnis: 847 Ja - 47 Nein - 106 Enth.
In Zukunft sollen die MV's der DBU wieder von den LV's ausgerichtet werden, um Kosten zu sparen.
Es wurde einstimmig beschlossen, die Fachtagungen 2012 ausfallen zu lassen.

Soweit zur aoMV der DBU und ihren Beschlüssen. Da es sich um weitgreifende Maßnahmen handelt, die dort mit einer Mehrheit beschlossen wurden, sind auch aus unserer Sicht nunmehr die Mitglieder gefragt. Deshalb hat sich das Präsidium des BBBV entschlossen, auf der Grund-lage unserer Satzung, § 3.2.2.(2), einen außerordentlichen Verbandstag einzuberufen. Dieser soll am 28.04.2012 stattfinden. Hierbei wollen und müssen wir die Möglichkeit der Verkürzung der Einladungsfrist nutzen, wofür wir schon mal um Entschuldigung bitten. Die Einladung dazu geht Euch in den nächsten Tagen zu.


Mit sportlichen Grüßen
Im Auftrag des Präsidiums


Jürgen Steinke
Präsident