Information zum a.o. Verbandstag des BBBV 2012 17.04.2012(jüst/hain)
Sehr geehrte Mitglieder des Brandenburgischen Billard Verbandes !
In wenigen Tagen findet unser außerordentlicher Verbandstag statt, der sich auf Grund der Situation der DBU und der Beschlüsse einer außerordentlichen MV hierzu am 31.03.2012 notwendig macht. Trotz des Versuches einer möglichst umfangreichen Information unmittelbar nach dieser Veranstaltung, aber auch Dank der von „Sach- und Fachkenntnis“ bestimmten Diskussionen in verschiedenen Foren herrscht bei vielen unserer Miglieder viel Unsicherheit. Täglich erreichen das Präsidium viele Anfragen zur Situation und der Zukunft unseres Verbandes. Deshalb möchten wir nochmals versuchen, durch Zusammenfassung der bis dato eindeutigen Fakten zumindest einige Unsicherheiten auszuräumen, gleichzeitig aber auch darzustellen, dass das Präsidium sich zwar Gedanken machen kann, aber keine Lösung parat hat, da die Entscheidung letztlich von unseren Mitgliedern und deren Verständnis in eine Billardzukunft abhängt. Doch nun zu den Fakten.
- Ende 2011 war die DBU durch verschiedene Umstände, deren Diskussion und dazu angestellten Spekulationen uns momentan nicht weiterhelfen, in eine wirtschaftlich dramatische Lage gekommen, mit der sich nunmehr auch Juristen beschäftigen müssen. Ergebnis könnte sein, dass auch persönliche Haftungen einklagbar möglich erscheinen, deren Erfolg aber zum einen zeitlich nicht absehbar und zum anderen durch unterschiedliche Sichtweise der Gerichte nicht planbar sind. Und selbst ein gerichtlicher Titel sichert bei fehlenden persönlichen Voraussetzungen nicht unbedingt zum Erfolg.
- Die Zahlungsunfähigkeit der DBU wurde durch vorgezogene, auch durch bisher gesicherte, Beitragszahlungen sowie eine 70 %ige Beitragserhöhung für 2012 abgewendet. Andere Sanierungsmodelle wurden auf Grund fehlender sportlicher Sicherung abgelehnt.
- Diese Beitragserhöhung um 70 % (eine eigentlich angedachte einmalige Sonderzahlung ist satzungsmäßig nicht gedeckt, weshalb eine Beitragserhöhung notwendig war) soll nur für 2012 gelten, da mit Zustimmung zu diesem Antrag verschiedene Bedingungen wie z.B. Strukturänderungen, Änderung der Bei-tragsordnung u.a. verbunden war. Der Antrag wurde entgegen der ersten Veröf-fentlichung zur Vernstaltung in Frankfurt bekannterweise mit 533 zu 467 Stim-men bei 6 Enthaltungen angnommen. Von einer eindeutigen Mehrheit doch ziemlich weit entfernt, aber zur Zahlung für 2012 ist unser Verband durch diesen Beschluss trotzdem verpflichtet.
- Der BBBV hat diesem Antrag nicht zugestimmt, weil u.a. einer jahrelangen For-derung nach gesicherter Haushaltplanung mit effizienter Verwendung der vor-handenen gesicherten Mittel auch seitens des BBBV (Fördermittel gehören z.B. nicht dazu) nicht nachgekommen wurde.
- Unsere Ablehnung zur Beitragserhöhung schließt aber nicht aus, dass sich auch unsere Mitglieder mindestens mittelfristig mit dieser Problematik beschäftigen müssen. Trotz Anpassung des Grundbeitrages durch die DBU und Erweiterung insbesondere der Jugendförderung haben wir seit Jahren keine Beitragsänderung vorgenommen, sondern die erhöhten Ausgaben durch andere Maßnahmen und teilweise sogar persönlichen Verzicht auf Kostenersatz ausgeglichen.
- Woher die Information, dass der BBBV durch seine Mitgliederstruktur sowieso eine Sonderstellung innerhalb der DBU hat, können nur die Informanten der verschiedenen Foren wissen. Dem Präsidium ist so etwas nicht bekannt. Richtig ist aber, dass der BBBV, sollte er im Sommer noch existieren, einen Satzungsänderungsantrag bei der DBU einbringen wird, der zumindest die statistische Erfassung und damit verbundene Beitragsabführungen gerechter gestalten soll. Ansonsten gilt es abzuwarten, welches Beitragsmodell mit welcher nachweisbaren Haushaltssicherung und Struktur auf der MV der DBU am 29.07.2012 vorgestellt wird. Dann werden wir uns erneut damit beschäftigen müssen, denn dann können wir uns vielleicht auch endlich mit für unsere Mitglieder gerechteren Beitragsmodellen beschäftigen.
Welche Varianten sich das Präsidium des BBBV für die Zukunft ausgedacht hat, ist müßig zu diskutieren. Zum einen ist die mögliche Zahl sehr groß, zum anderen hängt jede davon ab, ob unsere Mitglieder auch weiterhin Billard über die Landesgrenze spielen wollen, ob Deutsche Meisterschaften und Deutsche Jugendmeisterschaften erfolgreich wie dieses Jahr beschickt werden sollen. Denn so erfolgreich wie dieses Jahr mit 4x Gold, 4x Silber und 10x Bronze waren wir noch nie. Und auch das Erkennen, ob wir mit unserer sehr intensiven und auch erfolgreichen Kader- und Nachwuchsarbeit im Billarddeutschland und Europa weiter erfolgreich für Brandenburg sein wollen, spielt eine entscheidende Rolle. Ziel kann es also nur sein, den BBBV und die DBU zu erhalten, denn ansonsten (und dies ist hierbei unsere sehr persönliche Meinung) wird es in Brandenburg absehbar keinen organisierten Billardsport mehr geben. Insbesondere der letzte Satz erscheint sehr hart, vielleicht sogar als Erpressung. Ist es jedoch nicht, aber Wahrheit kann auch weh tun. Allerdings sollte man nicht den Fehler machen, nur weil sie mir persönlich weh tut, diese sofort abzulehnen. Vielmehr gilt es, gerechte Kompromisse zu finden.
Mit sportlichen Grüßen Im Auftrag des Präsidiums
Jürgen Steinke Präsident
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